Kategorie: Forderungen

  • Grundstücksgleiche Rechte im Factoring

    Grundstücksgleiche Rechte im Factoring

    Forderungskauf und das Grundbuch

    Der Forderungskauf, auch bekannt als Factoring, bezeichnet den Kauf von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch ein spezialisiertes Unternehmen, das Factoring-Unternehmen. Dieser Vorgang ermöglicht es Unternehmen, sofortige Liquidität zu erhalten, anstatt auf den Zahlungseingang ihrer Kunden zu warten.

    Spezialdisziplin bebaute und unbebaute Grundstücke

    In Bezug auf Immobilien und das Grundbuch gewinnt der Forderungskauf besondere Relevanz. Das Grundbuch ist ein öffentliches Register, in dem alle Rechte an einem Grundstück verzeichnet sind. Es gibt Aufschluss über Eigentumsverhältnisse, Belastungen wie Hypotheken oder Grundschulden und andere Rechte, die das Grundstück betreffen.

    Grundbuch bei berechtigtem Interesse einsehbar

    Wenn ein Forderungskauf in Bezug auf eine Immobilienfinanzierung stattfindet, ist es unerlässlich, das Grundbuch zu prüfen. Dies gewährleistet, dass die zu verkaufende Forderung tatsächlich durch das Grundstück gesichert ist und es keine weiteren unerwarteten Belastungen gibt. Der Käufer der Forderung, in der Regel ein Factoring-Unternehmen oder eine Bank, wird darauf bestehen, dass vor dem Kauf eine Grundbuchauskunft eingeholt wird.

    Auf Nummer sicher gehen

    Ein sorgfältiger Blick in das Grundbuch kann auch zeigen, ob der Verkäufer der Forderung tatsächlich berechtigt ist, diese zu verkaufen. Das ist besonders wichtig, wenn die Forderung durch eine Hypothek oder Grundschuld gesichert ist, die im Grundbuch eingetragen ist.

    Wichtige Aspekte beim besicherten Forderungsverkauf

    1. Rechtliche Aspekte:
      In Deutschland ist der Forderungskauf durch das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) geregelt. Bei einem Forderungskauf überträgt der bisherige Gläubiger (Zedent) seine Forderung an einen neuen Gläubiger (Zessionar). Für den Forderungskauf im Kontext von Immobilien spielt vor allem das Grundbuchrecht eine zentrale Rolle. Das Grundbuch gibt Auskunft über die Rechtsverhältnisse eines Grundstücks, weshalb vor einem Forderungskauf stets eine Grundbuchabfrage durchgeführt werden sollte. Rechte, die im Grundbuch eingetragen sind, wie etwa Grundschulden oder Hypotheken, werden durch einen Forderungskauf nicht automatisch übertragen.
    2. Risikobewertung:
      Für Factoring-Unternehmen besteht das Hauptrisiko darin, dass die Forderung nicht durchsetzbar ist oder dass das Grundstück bereits mit anderen Rechten belastet ist, die im Grundbuch eingetragen sind. Daher ist es essentiell, vor einem Kauf eine genaue Prüfung des Grundbuchs vorzunehmen. Auch ist es wichtig, die Bonität des Schuldners zu überprüfen, um das Ausfallrisiko zu minimieren.
    3. Vorteile für Unternehmen:
      Deutsche Unternehmen, die ihre durch Grundstücke gesicherten Forderungen verkaufen, tun dies in der Regel, um ihre Liquidität zu verbessern. Der sofortige Geldzufluss ermöglicht es ihnen, Investitionen zu tätigen, Schulden zu tilgen oder andere geschäftliche Aktivitäten zu finanzieren. Zudem kann durch den Forderungsverkauf das Risiko von Zahlungsausfällen auf das Factoring-Unternehmen übertragen werden.
    4. Grundbuchmodernisierung:
      In Deutschland wurde in den letzten Jahren verstärkt an der Digitalisierung des Grundbuchwesens gearbeitet. Das elektronische Grundbuch (eGrundbuch) ermöglicht eine schnellere und effizientere Abwicklung von Grundbuchabfragen. Dies kommt auch Factoring-Unternehmen zugute, da sie schnelleren Zugriff auf benötigte Informationen haben und somit zügiger Entscheidungen treffen können.
    5. Vergleich mit anderen Finanzierungsmethoden:
      Der Forderungskauf unterscheidet sich von anderen Finanzierungsmethoden, wie z.B. Bankkrediten, insofern, als dass er eine sofortige Liquidität bietet, ohne dass Schulden aufgenommen werden müssen. Während bei einem Bankkredit Zinsen anfallen und Sicherheiten gestellt werden müssen, ermöglicht der Forderungskauf eine unkomplizierte Finanzierung. Allerdings erhalten Unternehmen beim Forderungskauf in der Regel nicht den vollen Betrag der Forderung, da das Factoring-Unternehmen eine Gebühr für seine Dienstleistung erhebt.

    Abschließend lässt sich sagen, dass der Forderungskauf in Deutschland eine wichtige Rolle im Finanzierungsmix vieler Unternehmen spielt. Die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Modernisierung des Grundbuchwesens tragen dazu bei, dass dieser Markt weiter wachsen und sich entwickeln kann.

    Fazit

    Zusammengefasst ist der Forderungskauf im Kontext von Immobilien und dem Grundbuch ein komplexes Thema, das sowohl finanzielle als auch rechtliche Aspekte berührt. Eine sorgfältige Prüfung und ein tiefes Verständnis sind unerlässlich, um fundierte Entscheidungen in diesem Bereich zu treffen.

  • Titulierte Forderungen monetarisieren

    Titulierte Forderungen monetarisieren

    „Azubine, geh mal in den Keller, da liegt noch Geld rum!“

    Chef zum Azubi

    Mit titulierten Forderungen ist das so eine Sache. Schließlich heißt es nicht umsonst, was nützt der Titel ohne Mittel? Grundsätzlich kann so ein Titel über 30 Jahre (taggenau) beigetrieben werden. Da kann es schon mal passieren, dass der eine oder andere Schuldner seine Pflicht zur Zahlung dieser Schulden vergisst. Und auch Gläubiger tendieren dazu, mehr Zeit ins Land gehen zu lassen, als wirtschaftlich eventuell sinnvoll wäre. Mal ganz abgesehen von den gesetzlichen Verjährungsfristen bezüglich der Zinsen oder gar der Verwirkung der Forderung!

    Ein jeder hält einen jeden für sterblich – außer sich selbst.

    Edward Young

    Irgendwo kommt immer mal wieder Geld her

    Nebeneinkünfte, Erbschaften, Kautionsrückzahlungen. Es gibt eine Menge Zahlungsströme, die bei Kenntnis gepfändet werden können. Zwar ist der Schuldner gesetzlich verpflichtet bei Kenntnis nennenswerter Vermögen in der Vermögensauskunft wahrheitsgemäße Angaben zu machen. Aber leider werden Falschangaben, selbst wenn diese sich im Rahmen der Abnahme erschließen sollten, selten verfolgt.

    Der Zoll?

    Wir pfänden zum Beispiel in vielen Fällen den Erstattungsanspruch der KFZ-Steuer. Speziell, wenn sich aus der Vermögensauskunft ein Hinweis auf ein altes Auto ergibt. Alte Autos unterliegen in der Regel sehr hohen KFZ-Steuern und müssen in absehbarer Zeit ausgetauscht werden. Da die Steuer-Fristen in der Regel nicht mit einer eventuellen Abmeldung deckungsgleich sind, ergibt sich immer ein gewisser Erstattungsbetrag, der dem Gläubiger ausgezahlt wird.

    Wie lässt sich ein alter Titel zu Geld machen?

    Es gibt auch für „uralte“ Titel einen Markt. Sicher hängt der Wert des Titels, oder besser gesagt der mögliche zu erzielende Kaufpreis unmittelbar mit dem Alter der Forderung zusammen. Ein Titel, der kurz vor dem Ende seiner Lebenszeit ist, wird mit Sicherheit einen wesentlich geringeren Kaufpreis erzielen, als ein Titel, der quasi frisch vom Gericht kommt.

    Neben dem Alter des Titels sind aber in weit größerem Maße andere Faktoren preisbeeinflussend. Da wäre zunächst der Schuldner der Forderung. Wenn es sich um einen „amtsbekannt“ mittellosen Zeitgenossen handelt, ist ebenso davon auszugehen, dass kaum ein Finanzdienstleister diesen Titel kauft.

    Weiterhin ist es speziell bei älteren Forderungen wichtig, dass der korrekte Verzugszins in die Titulierung mit aufgenommen wurde. Tatsächlich ist es in vielen Fällen so, dass schon die Verzinsung der Hauptforderung entweder zu niedrig oder gar nicht im Titel berücksichtigt wurde.

    Zu guter Letzte kommen noch die ganzen vorgerichtlichen Kosten. Diese können bereits einen erheblichen Teil der Forderung ausmachen.

    Jeder Cent, der bei der Titulierung berücksichtigt wurde – allen voran die mögliche Verzinsung – macht den Titel für den Inhaber wertvoller. Trotzdem hängt es am Ende davon ab, ob dieser zu Lebzeiten realisiert werden kann.

  • Factoring

    Factoring

    Vorteile des Factoring

    Factoring ist eine Finanztransaktion, bei der ein Unternehmen seine Forderungen (d. h. Rechnungen) mit einem Abschlag an einen Dritten, den so genannten Factor, verkauft. Das Factoring hat mehrere Vorteile für die Finanzierung eines Unternehmens.

    • Factoring verschafft dem Unternehmen einen schnellen Zugang zu Barmitteln. Durch den Verkauf ihrer Forderungen können Unternehmen sofortige Zahlungen erhalten und müssen nicht darauf warten, dass ihre Kunden ihre Rechnungen bezahlen. Dies kann besonders für Unternehmen nützlich sein, die einen kurzfristigen Cashflow-Bedarf haben, z. B. für die Zahlung von Gehältern oder den Kauf von Lagerbeständen.
    • Factoring hilft Unternehmen ihr Cashflow-Management zu verbessern. Mit Hilfe von Factoring können Unternehmen ihren Cashflow glätten und Spitzen und Täler vermeiden, die durch unregelmäßige Kundenzahlungen verursacht werden können.
    • Factoring verbessert die Kreditwürdigkeit von Unternehmen. Da Factoring kein Kredit ist, erhöht es nicht die Schuldenlast des Unternehmens. Dies vereinfacht es Unternehmen zukünftig andere Finanzierungsformen wie Darlehen oder Kreditlinien zu erhalten.
    • Factoring schützt Unternehmen Forderungsausfällen. Wenn Unternehmen ihre Forderungen an einen Factor verkaufen, übernimmt der Factor in der Regel das Risiko des Zahlungsausfalls. Damit ist das Unternehmen nicht dem Risiko eines Zahlungsausfalls ausgesetzt, wenn ein Kunde seine Rechnung nicht bezahlt.

    Nachteile des Factoring

    • Factoring ist teuer. Da der Factor das Risiko eines Zahlungsausfalls übernimmt, verlangt er in der Regel eine Gebühr für seine Dienste. Diese Gebühr ist erheblich und schmälert den Gewinn des Unternehmens.
    • Factoring schränkt die Flexibilität des Unternehmens ein. Wenn ein Unternehmen seine Forderungen an einen Factor verkauft, verliert es die Kontrolle darüber, wann und wie es seine Zahlungen erhält. Dadurch kann es für das Unternehmen schwieriger werden, seinen Cashflow zu steuern und seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen.
    • Factoring wirkt sich negativ auf die Beziehungen des Unternehmens zu seinen Kunden aus. Da der Factor nun für die Einziehung der Rechnungen zuständig ist, wenden sich die Kunden des Unternehmens möglicherweise direkt an den Factor. Dies kann zu Missverständnissen führen und den Ruf des Unternehmens schädigen.
    • Factoring ist nur für einen kleinen Teil der KMU geeignet. Um Factoring in Anspruch nehmen zu können, muss ein Unternehmen über einen stetigen Strom von Forderungen verfügen, die sich relativ leicht eintreiben lassen. Wenn ein Unternehmen nicht über eine große Anzahl von Rechnungen verfügt oder wenn seine Kunden nur langsam zahlen, ist Factoring keine Finanzierungsoption.

    Fazit

    Factoring spielt in der heutigen Marktwirtschaft eine wichtige Rolle bei der Erleichterung des Kapitalflusses. Es verschafft den Unternehmen einen schnellen Zugang zu Bargeld und trägt dadurch zu wirtschaftlichem Wachstum und Entwicklung bei.

    Factoring trägt auch zur Förderung des Wettbewerbs auf dem Markt bei. Als alternative Finanzierungsquelle trägt es dazu bei, dass kleinere Unternehmen mit größeren konkurrieren können. Dies führt zu mehr Innovation und besseren Produkten und Dienstleistungen für die Verbraucher.

    Schließlich führt Factoring zu einer effizienteren Ressourcenallokation. Indem Factoring den Unternehmen ein effektiveres Cashflow-Management ermöglicht wird. Die Unternehmen können fundiertere Entscheidungen über die Verwendung ihrer Ressourcen treffen. Dies erlaubt eine effizientere und produktivere Nutzung der Ressourcen, was der Wirtschaft insgesamt zugute kommen kann.